Schaltjahre

Designgeschichte

Als Robert und Hugo Berker 1919 im sauerländischen Schalksmühle ihre kleine Firma gründeten, konnte niemand ahnen, dass ihre „Spezialfabrik für elektrotechnische Installations-Apparate“ schnell zum weithin anerkannten Schalter-Produzenten wachsen würde. Neben der verlässlichen Technik war ihr Erfolg vor allem jenem Gespür für feine Formen zu verdanken, dem das Unternehmen über alle Jahrzehnte, Zeitströmungen und Krisen hinweg treu blieb. Eine Auswahl aus über 9 Jahrzehnten Designgeschichte.

1919 - 1939

1919

Berker Schalter 1919

Mit ihm fing alles an: Einer der ersten Drehschalter aus der Werkstatt der Gebrüder Berker in Schalksmühle. Er war bereits genauso schlicht, ästhetisch und funktional, wie es später für Berker-Modelle kennzeichnend sein sollte.

1928

Berker Schalter 1928

Form follows function - zu jener Zeit, in der das Bauhaus diese Idee groß zu machen begann, gestalteten die Gebrüder Berker ihre Produkte bereits nach der berühmten Maxime des Architekten Louis Henri Sullivan. Funktionales Design, schnörkellose Gestaltung und solide Technik - ihre Schalter hatten bereits alles, was ein Produkt zum Klassiker braucht. Und das wurden sie dann ja auch.

1930

Berker Schalter 1930

Nachdem Anfang des Jahrhunderts allein die Hersteller für die Sicherheit ihrer Produkte verantwortlich waren, nahm 1920 die VDE-Prüfstelle - deren Prüfzeichen bis heute als Garant für zuverlässige Installationen gilt - ihre Arbeit auf. Berker gehörte zu den Ersten, die ihre Apparate nach den VDE-Vorschriften bauten und prüfen ließen. Zu dieser Zeit dienten Schalter übrigens tatsächlich nur dem Ein- und Aus­schal­ten. Wechsel-, Kreuz- und Serien­schal­tungen kamen mit den entsprechenden Schaltern erst sehr viel später hinzu.

1936

Berker Schalter 1936

Binnen kürzester Zeit avancierte der „15-K“ zum Bestseller. Allein bis Kriegsende wurden in Schalksmühle mehr als eine Million dieser Kraft­strom­schalter hergestellt - eine sensationelle Serie für einen Spezialschalter.

1939

Berker Schalter 1939

Ein echtes Kind seiner Zeit: Drehschalter von 1939 aus schwarzem Bakelit.

1948 - 1957

1948

Nachdem wassergeschützte Schalter traditionell aus Guss oder Porzellan gefertigt wurden, gelang Berker mit diesem Drehschalter aus Pressstoff eine echte Innovation. Das Gewinde des Drehschalters wurde in die Stutzen­einführungen eingepresst, sein Hebel erhielt eine Fettkammerabdichtung. Damit erwies er sich als derart wasserdicht, dass seine wesentlichen Konstruktionsmerkmale jahrzehntelang unverändert gelassen wurden

1950

Nachdem Berker mit einer patentierten Dreifach-Unterputzsteckdose einen beachtlichen Markterfolg erzielt hatte, legte das Unternehmen 1950 folgerichtig mit einer Mehrfach-Tischsteckdose nach. Wenn es dunkel ist, sucht der Mensch nach Licht. Wie aber soll er den Licht­schalter finden, wenn es doch dunkel ist? Berkers Lösung: Die in der Dunkel­heit glimmende Buchstabenfolge LICHT, platziert im Zentrum eines so genannten Tasters. Mitte des Jahrhunderts lernten Monteure und Installateure vier neue Buchstaben: O-S-T-A. Die Abkürzung stand für „Ohne Stemm-Arbeiten“ und damit für die weitgehend staubfreie, simple Elektroinstallation. Berker hatte das OSTA-Programm gemeinsam mit der AEG entwickelt, bei Berker trug die entsprechende Serie den Namen „Imputz“. Der abgebildete Imputz-Schalter besaß außerdem noch eine kleine Leuchte als „leisen Mahner“, die anzeigte, ob das Licht im dahinterliegenden Raum an- oder ausgeschaltet war.

1957

Farbenfroh wie ein Gemälde waren die Abdeckungen, die zu diesem Schalter angeboten wurden, und entsprechend nannte sich der bunte Prototyp auch „Chagall“. Auf den Markt gelangte er allerdings nie.

1958 - 1965

1958

Auf das Zeitalter der Dreh- und Kipp­schalter folgte jenes der Wippschalter. Dieses frühe Exemplar verfügte über eine selbstleuchtende Wippe.

1961

Sie trug die etwas umständliche Bezeich­nung "stutzenlose Einheits-Kombinations-Dose", aber sie konnte eine ganze Menge, was andere nicht konnten: Die wassergeschützte Aufputz-Dose des WASKO-Lichtsignals ließ sich nämlich problemlos gegen jeden anderen Apparat des Berker-Feuch­traum-Programms austauschen. Das sparte dem Großhandel eine Menge Lagerplatz, dem Installateur viel Ärger und dem Kunden die zeitraubende Suche nach kompatiblen Ersatzteilen.

1962

"Schmale Wippe, breite Wippe... was wählen Sie? Berker wählt die goldene Mitte!" dichtete ein unbekannter Texter im Prospekt dieses Wippenschalters. Ferner war dort zu lesen, dass das Modell von der internationalen Jury der Sonderschau "gute industrieform" auf der Hannover-Messe 1963 ausgewählt worden war. Aufputzschalter von 1962 mit großer Wippe.

1965

Ob es am Zeitgeist, vielleicht sogar am politischen Klima oder schlicht daran lag, dass man sich an ihnen satt gesehen hatte, wird sich nie klären lassen. Fest steht, dass Mitte der sechziger Jahre der Trend zunehmend von runden zu eckigen Schalterdesigns ging. Berker nahm mit diesem beson­ders eleganten Modell erst einmal von der runden Ära Abschied.

1966 - 1980

1966

Heute erscheint es selbstverständlich, aber 1966 galt ein Schalter, dessen Abdeckungen erst nach den Maler­arbeiten aufzustecken waren, als eine veritable Neuerung und große Erleichterung. Weil die Oberflächen außerdem beliebig austauschbar und immer problemlos zu ersetzen waren, trifft man auch heute noch gut erhaltene Exemplare des 1966er Wippenschalters.

1968

Wenn es einen Schalter gibt, dessen Name Programm ist, dann ist es Modul. Seine Oberflächenfarben und -materialien lassen sich modulartig kombinieren.

1969

...und kombinieren...

1972

... und kombinieren. Modul war aber auch deshalb ein so großer Erfolg, weil es ihn als ersten Ganzmetallschalter in Edelstahl Rostfrei gab - eine echte innovation by Berker.

1980

"Das Runde muss ins Eckige" - so lautet das Grundprinzip beim Fußball. Für "Starpoint" galt es genauso. In den kühl-technoiden Achtzigern gelang Berker damit ein echter Volltreffer.

1983 - 1990

1983

"Das Runde muss ins Eckige" - so lautet das Grundprinzip beim Fußball. Für "Starpoint" galt es genauso. In den kühl-technoiden Achtzigern gelang Berker damit ein echter Volltreffer.

1984

Clever & smart: "Berker Modul 2" vereint solide Fertigungsqualität, schlichtes Design und ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis.

1985

Mit traditionellem Drehknebel und gläserner Oberfläche schlägt die "Berker Glasserie" eine stilvolle Brücke zwischen den Zeiten.

1990

Der Grandseigneur unter den Lichtschaltern. "Berker Palazzo": Ausführung in edlem Marmor- oder Mahagonieffekt. Schmuckringe in 24 Karat Goldauflage.

1994 - 2000

1994

Mission (im)possible: The extremely versatile "Arsys" comes in a wide variety of covers and designs. As a result, it is suitable for use in almost any design context.

1996

Der Wechselhafte: Dank auswechselbarer Zierringe lassen sich mit "Berker Twinpoint" immer neue Akzente setzen.

1999

Mit "Berker TS" lässt sich nicht nur das Licht auf außergewöhnliche Weise inszenieren, sondern (in Kombi­nation mit einem instabus KNX/EIB-System) auch die gesamte Haustechnik regeln. Als ausdrucksstarkes Kind der Bauhaus-Epoche empfiehlt sich "Serie 1930" vor allem für Bauten im Stil der klassischen Moderne. Unter ihrem Retro-Chassis verbirgt sich modernste Technik.

2000

Chamäleongleich passt sich der "Berker B. 1" auch der ausgefallensten Umgebung an. Seine Basisfarben sind mit diversen Farbstreifen kombinierbar. Klare Formen, klare Funktionen: "Berker B.3" - kühles Aluminium dominiert seine dezente Erscheinung.

2000 - 2005

2001

Schlicht, zeit- und schnörkellos: Der "Berker S.1" gilt schon heute als moderner Klassiker.

2002

Keine Geste zu viel, kein Anspruch zu wenig: Der "Berker B.7 Glas" steht für noble Zurückhaltung und anspruchsvolles Design.

2004

Klug macht schön, heißt es, und B.IQ ist dafür der beste Beweis: Das erste intelligente und zugleich außergewöhnlich ästhetische Haussteuerungselement ist ein Vorbote künftigen Wohnkomforts.

2005 - 2008

2005

Mit unübersehbaren Wurzeln in den sechziger Jahren und seinem klarem Bekennt­nis zur modernen Form vereint der "Berker K.1" das Beste aus zwei Welten. Sein puristisches Design und die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten machen ihn fast universell einsetzbar. Klassische Form aus edlem Stahl: "Berker K.5" Klare Konturen, konsequentes Design, kultiviertes Äußeres - als Edelstahl-Version des Designklassikers "Berker K.1" empfiehlt sich der "Berker K.5" für alle, die edle Formen und höchste Materialqualität gleichermaßen schätzen.

2006

Der bewährte Werkstoff Duroplast ist ein Materialklassiker aus dem Elektrobereich. Das mehrfach mit Design-Preisen ausgezeichnete Schalterprogramm "Berker S.1" mit seiner schlichten, geradlinigen Formensprache gibt es nun auch mit glänzender Oberfläche aus Duroplast.

2007

„Berker TS Sensor“ – die neue Generation des sensorischen Schaltens: Ein sanftes Berühren der edlen Glasoberfläche genügt, um Licht, Jalousien, Rollläden und vieles mehr zu bedienen. Nahezu wandbündig in der Fläche, besticht der „Berker TS Sensor“ durch die Reduktion aufs Wesentliche.

2008

Zwei wegweisende Berker Serien erhalten für ihr herausragendes und innovatives Design den Design Plus Award der Messe Frankfurt. Während der glamouröse „Berker TS Crystal Ball“ durch seine funkelnden Swarovski Kristalle und die sensible optische Reflexerkennung überzeugt, entführt der klassisch-schlichte Porzellan-Drehschalter „Berker 1930 Porzellan made by Rosenthal“ in die Zeit des Bauhauses.

2009 bis 2010

2009

Feel it! Wer den Berker Lichtschalter „Q.1“ berührt, erfährt ein haptisches Erlebnis der ganz besonderen Art. Die unverwechselbar samtige Oberfläche macht ihn einzigartig – anders als alle anderen. Der mit dem renommierten „red dot design award“ sowie dem Design Plus Preis ausgezeichnete „Q.1“ begeistert durch zeitloses Design und Variantenvielfalt – und wird so zum Allrounder für Eigenheime und Großprojekte.

2010

Das von Berker in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kupferinstitut und der Asklepios-Klinik Wandsbek in Hamburg entwickelte Schalterprogramm „Arsys Kupfer Med“ hat jetzt den MATERIALICA Design + Technology Award 2010 gewonnen. Damit würdigt die Jury des von der MunichExpo vergebenen Awards ein neues Schalterprogramm, dessen Oberfläche aus einer besonderen Kupferlegierung besteht, die eine Vielzahl von Keimen in kürzester Zeit abtötet. Die innovative Oberfläche kommt hier bei einem Schalterprogramm zum Einsatz, das neben den antibakteriellen Eigenschaften durch hohe Gestaltungsqualität überzeugt.

ab 2011

Mit kontinuierlich kantigem Rahmen und runden Zentralstücken bildet der Berker R.3 die Kraft des Kontrastes. Genau wie der Berker R.1 umfasst sein Produktsortiment sämtliche Eigenschaften eines zeitgemäßen Flächenschalters. Und genau wie dieser ist er dank stabiler Kunststoffbasis ebenso robust wie bruchsicher. Erfreulicher Nebeneffekt: Der Berker R.3 eignet sich ideal für die Installation im Brüstungskanal. Einfacher wurde ein architektonisches Highlight noch nie verbaut!

Er gehört unverkennbar zur Tradition großer Schalterprogramme. Und dennoch interpretiert der Berker R.1 den runden Radius auf ganz eigene Weise neu. Mit weicher Rahmenkontur und einer Vielzahl an Funktionsvarianten ist der softe Rundling ein erstklassiger Begleiter für alle Wohn- und Einrichtungsprojekte. Seine schwarzen und polarweißen Zentralstücke bilden eine harmonische Einheit mit wertigen Materialien wie Acryl, Beton oder Leder.